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Steven Müller erfüllt sich den Traum von Olympia

20210803 Olympia 200 m HS
20210803 (jn) Um kurz nach halb fünf morgens deutscher Zeit war es soweit: Steven Müller von der LG ovag Friedberg-Fauerbach saß im Startblock im Olympiastadion von Tokio - und wartete auf den Startschuss für seinen 200 Meter-Vorlauf. Das Rennen war für den Sprinter nach 21,08 Sekunden vorbei und dauerte damit etwas länger als erhofft. „Die Saison ist nicht optimal gelaufen, ich habe mir gewünscht, dass ich da noch was draufpacken kann, was die Zeit angeht“, so Müller in einer ersten Reaktion. „Ich habe im Video gesehen, dass ich die Kurve gar nicht schlecht gelaufen bin. Klar, bin ich da auf der einen Seite traurig, aber auf der anderen Seite mega glücklich, dass ich hier dabei war.“   Steven Müller, dessen Bestzeit bei 20,42 Sekunden steht, wurde Sechster in seinem Vorlauf. Für den Einzug ins Halbfinale hätte er unter die Top3 in seinem Lauf kommen oder einer der weiteren drei Zeitschnellsten sein müssen. Das war für den Athleten der LG ovag nicht machbar. Zuhause vor den TV-Bildschirmen fieberten viele Vereinskollegen, Freunde und Familie mit dem 30-Jährigen mit. Der war voll auf sich konzentriert und dachte an nichts anderes als seinen großen Traum: „Ich wusste: ich habe mir das verdient, hier zu sein. Ich hatte so einen guten Fokus auf mich und den Lauf, das hatte ich in meiner ganzen Karriere noch gar nicht“, so Müller. Für ihn bedeutet das Aus nach dem Vorlauf nun auch die baldige Abreise aus Tokio. Das Erlebnis Olympische Spiele wird der Sprinter, der erneut als einziger deutscher Mann im Einzel im Nationaltrikot auf einer Sprintstrecke auf der Bahn stand, nie vergessen. „Ich habe alles gegeben und bin unglaublich glücklich und stolz, dass ich hier in Tokio starten durfte. Ich habe erst mit 22 Jahren mit der Leichtathletik begonnen und alle haben gesagt, dass ich nichts zu erwarten habe, weil das viel zu spät sei“, erzählt der Nationalsprinter. „Neun Jahre später war ich bei allen internationalen Meisterschaften (EM, WM, OS) dabei, bin Staffel-Weltmeister und mehrfacher Deutscher Meister geworden. Das erhofft man sich, aber es dann wirklich zu erleben, ist etwas ganz Besonderes.“ So hat Steven Müller am Ende gemeinsam mit Trainer Otmar Velte doch mehr erreicht, als zwischenzeitlich nach der durchwachsenen Saison im Vorfeld der Spiele möglich schien. Da passt das Motto des Erfolgsduos: Nie aufgeben, es ist noch nicht vorbei. „Ich darf meinen Traum noch weiterleben“, sagt der frischgebackene Olympionike Steven Müller.

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