Nachrichten



Zurück

Steven Müller vor dem nationalen Saisonhöhepunkt

LG ovag Müller vor DM 2021 HS
20210603 (jn) Sprinter Steven Müller von der LG ovag Friedberg-Fauerbach steht kurz vor dem ersten Saisonhighlight: den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Hier im Eintracht-Stadion, wo er vor einem Jahr den Titel über 200 Meter gewinnen konnte, hat er die Chance, anzugreifen. Für den 30-Jährigen könnte es die dritte Meisterschaft in Folge werden - doch das interessiert ihn und auch seinen Trainer Otmar Velte wenig. „Es geht nicht ums Triple“, so der Coach. „Es geht darum, diesen Wettkampf zu nutzen, um eine Zeit um die 20,40 bzw. 20,50 Sekunden zu laufen. Nur dann kannst du sagen ‚ok - jetzt habe ich noch vier Wochen Zeit und kann in den Bereich der Norm laufen‘. Wenn du mit einer 20,70 ins Ziel kommst, dann ist der Weg zu Olympia weit.“
Die Norm, die der Deutsche Leichtathletik-Verband von den 200 Meter-Sprintern sehen will, liegt bei äußerst ambitionierten 20,24 Sekunden. So schnell waren in der Geschichte erst zwei Deutsche, unter anderem Rekordhalter Tobias Unger (20,20 sec.). Müllers Bestzeit liegt bei 20,42 Sekunden. Unter Druck setzen lassen will sich das Erfolgsgespann Müller/Velte davon nicht. „Es ist ein schöner Wettkampf, darauf freuen wir uns“, sagt Otmar Velte. Sein Schützling habe die Woche über sehr gut trainiert und das vergangene Wochenende, als andere Kollegen aus der Nationalmannschaft bei der Team-EM waren, sind die beiden den Ablauf der „Deutschen“ durchgegangen. Trainiert wurde zum Beispiel zwischen 10 und 12 Uhr und zwischen 16 und 18 Uhr, um die Belastung von Halbfinale und Finale zu simulieren. „Steven ist absolut gut vorbereitet, das sah alles super aus“, bilanziert Velte.
Jetzt zählt es also am Sonntag um 11.35 Uhr das erste Mal. Das Finale um den Meistertitel und die zweite Chance auf eine mögliche Bestzeit ist dann um 17.20 Uhr und setzt den Abschluss der Titelkämpfe, zu denen an beiden Wettkampftagen in Braunschweig jeweils 2.000 Zuschauer zugelassen sind.
Dass der Nordhesse nicht als Jahresschnellster nach Braunschweig reist, sondern von der Meldeliste her mit seinen in Weinheim gesprinteten 20,75 Sekunden „nur“ auf Rang drei liegt, tut aufgrund der Kürze der bisherigen Saison und den wenigen Meetings nicht viel zur Sache. „Er muss an seine Bestleistung heran laufen. Das ist der erste Schritt. Wenn er den nicht macht, braucht er auch nicht über den zweiten Schritt mit Tokio nachdenken“, sagt Otmar Velte. Allerdings weiß der Trainer auch: Bislang hat Steven immer abgeliefert, wenn es darauf ankam, trug bei den vergangenen Welt- und Europameisterschaften das Nationaltrikot. Und genau das macht Velte auch stolz: „Dafür, dass Steven mit Anfang 20 ein Quereinsteiger war und nicht in der Leichtathletik groß geworden ist, hat er jetzt die Chance, es zu den Olympischen Spielen zu schaffen. Das ist eine überragende Leistung.“ Und Otmar Velte weiß auch, dass das Potential weiter groß ist: „Wenn es nicht klappen sollte mit der Qualifikation, ist die Reise von Steven noch längst nicht vorbei.“

Zurück