Nachrichten



Zurück

Steven Müller läuft im WM-Vorlauf sechstschnellste Zeit seiner Karriere

2019_steven_x
(2019.10.10) (jn) Erfahrungen wollte er bei seinen ersten Weltmeisterschaften in Doha sammeln und sich als einziger deutscher Sprinter, der im Einzel nominiert worden war, gut präsentieren. Steven Müller, der Topsprinter der LG ovag Friedberg-Fauerbach, hat genau das auch geschafft. Seinen Vorlauf über 200 Meter am Sonntagabend finishte er in 20,69 Sekunden - die sechstschnellste Zeit, die er jemals gelaufen ist. Und doch keine Zeit, mit der der LG-Athlet super zufrieden war. „Natürlich ist er enttäuscht von seiner Zeit“, sagt Trainer Otmar Velte, der mit Müller direkt nach dem Lauf telefoniert hat. „Aber er ist auch super happy, dass er die Erfahrung gemacht hat und kann da auf jeden Fall etwas mitnehmen.“
Steven Müller hatte erst eine Woche vor seinem WM-Start erfahren, dass er noch kurzfristig nominiert worden ist. Die Konkurrenz über 200 Meter - übergroß. Nach wenigen Metern wurde der 29-Jährige in seinem Vorlauf schon vom WM-Bronzemedaillengewinner über 100 Meter, André de Grasse (Kanada), überholt. „Es war schwer, bei sich zu bleiben. Bis zum Start habe ich nicht gewusst, wer in meinem Rennen ist“, so Müller bei den Kollegen von leichtathletik.de. „Als ich gesehen habe, dass André de Grasse hinter mir läuft, habe ich gehofft, dass das ein guter Push wird und habe versucht, nicht zu verkrampfen. Aber ich habe gemerkt: Alle ziehen vorbei.“
Wie fällt das Fazit von Trainer Velte aus? „Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass er ein bisschen schneller ist. Mit seiner Bestzeit wäre Steven sogar ins Halbfinale gekommen. Das war eigentlich das Ziel, beim Saisonhöhepunkt die beste Leistung abzurufen. Trotzdem sind wir zufrieden mit seiner ersten WM und allem Neuen drumherum. Wir sehen, da ist noch viel Potential - und das ist doch prima.“
Die erste Enttäuschung, nicht in die Nähe seiner Bestzeit (20,42 sec.) gelaufen zu sein, wird bei Steven Müller also bestimmt schnell in Stolz umschlagen. Stolz kann er in der Tat sein, bei der dritten internationalen Meisterschaft in Folge im deutschen Nationaltrikot gelaufen zu sein. Seit 2011 war übrigens kein Deutscher mehr über die 200 Meter bei einer Weltmeisterschaft gestartet.

Zurück