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Hallenjubiläum der besonderen Art

Fetzige Rock’n’Roll-Auftritte, ein Zeitzeuge vom Bau der vereinseigenen Halle 1957 und jede Menge Ehrungen. Die Saisonabschlussfeier des TSV Friedberg-Fauerbach war wie in jedem Jahr ein besonderer Höhepunkt für den Verein im Kalender und bot viel Unterhaltsames. Wie gewohnt war es ein Mottoabend, und passend zum 60-jährigen Jubiläum der Halle stand die Mode der 1950er- und 1960er-Jahre auf dem Dresscode.

Geehrt wurden Sportler, Trainer und Kampfrichter des Vereins, wobei die nicht nur der TSV diese vornahm. Auch der Hessische Leichtathletik-Verband (HLV) zeichnete drei besonders engagierte TSVler mit Ehrennadeln aus. Andreas Diegel-Thomas, Martin Göller und Sieglinde Weber haben bereits über viele Jahre dem Verein „gedient“ und tun dies noch immer, wobei die Erfolge von Webers Athleten hervorzuheben sind. Mit Junioren-Europameister Christian Duma, dem zweifachen Olympiateilnehmer Till Helmke und der zweifachen Deutschen Meisterin Christiane Schwalm (geborene Klopsch) betreute sie gleich drei international erfolgreiche Athleten. Für den HLV nahm die Kreisvorsitzende Karin Scheunemann die Ehrungen vor. Sandra Beims, Gerlinde Ecke, Lothar Kreuzer und Andreas Stöltzing leisten als Kampfrichter außergewöhnliche Arbeit – ebenso wie alle Trainer, die en bloc ausgezeichnet wurden.

Rund 70 Sportler wurden für ihre Erfolge im laufenden Kalenderjahr auf die Bühne gebeten und erhielten wie alle anderen Ausgezeichneten hochwertige Preise. Hervorzuheben sind die Ergebnisse von Senior Lars Klingenberg sowie die Aktiven Lars Hieronymi, Steven Müller, Gesa Kratzsch und Gordon Porsch, für die Vereins-Technikchef Christian Weber jeweils ein persönliches Highlight-Video zusammengeschnitten hatte. Klingenberg ist Senioren-Europameister; Hieronymi und Müller gehören zur erweiterten deutschen Sprintspitze; Kratzsch ist im Weitsprung seit vielen Jahren in Hessen vorne dabei, und Gordon Porsch durfte als Stabhochspringer mit besonderen Qualitäten unter anderem dieses Jahr beim Aachener Domspringen vor 5000 Zuschauern gegen die Weltelite antreten. Sie sind aber nur die Spitze des Vereins, der insgesamt 62 Platzierungen unter den Top Acht bei Länderkämpfen, Europameisterschaften, Deutschen Meisterschaften und Deutschen Hochschulmeisterschaften aufweisen kann. Die Wanderpokale für die jeweils besten Athleten der Altersklassen gingen an Noah Bornmann (mU14), Robin Flach (mU18/20), Fabienne Fliedner (wU16), Anna Hülsmann (wU18/20), Gesa Kratzsch (Frauen), Julian Markof (mU16) und Steven Müller (Männer). Müller erhielt darüberhinaus noch den großen Wanderpokal als erfolgreichster Athlet des Vereins überhaupt. Alle jüngeren Athleten werden beim Adventsnachmittag des TSV am 3. Dezember ausgezeichnet.

Die verdiente große Bühne erhielten noch einmal Holger Beims und sein Team vom Jugendausschuss, das den Weltrekord-Versuch organisiert hatte. Ende September liefen über 65 TSV-Athleten in 100- oder 200-Meter-Abschnitten den Marathon und unterboten dabei die bisherige inoffizielle Bestleistung deutlich. Lohn für all den Aufwand war nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch ein Abend mit unglaublichem Teamgeist, ein über fünfminütiger Bericht im HR-Fernsehen und viel positive Resonanz auf ein einmaliges Event. „Eine unvergessliche Aktion“, resümierte Beims, der die Weltrekord-Staffel gemeinsam mit seiner Tochter als Schlussläufer ins Ziel gebracht hatte.

Gewürdigt wurden freilich diejenigen Personen, die dem Verein vor vielen Jahren die vereinseigene Halle ermöglichten. Rudolf Billasch war bei der Einweihung 1957 nicht mal 20 Jahre alt, er hatte in den drei Jahren zuvor fleißig beim Bau mitgeholfen. Billasch berichtete von der Wiederaufnahme des aktiven Sports beim TSV wenige Jahre nach dem Krieg, von dem aus allen Nähten platzenden Saal in der Hauptstraße und schließlich den Plänen bzw. der Umsetzung des Hallenbaus. „Eigentlich sollten alle Fauerbacher Vereine ins Boot geholt werden. Durchziehen wollte es schließlich nur der TSV“, erzählte Billasch im Gespräch mit den Moderatoren Christiane Schwalm und Michael Wiener. Heute gehören ein Anbau, ein moderner Kraftraum, ein Clubraum, eine Geschäftsstelle und zahlreiche Lagerräume zur Halle – ein echtes Pfund, um Sport auf diesem Niveau machen und anbieten zu können. Das unterstrich auch Vorstandssprecher Martin Göller in seiner Eingangsrede. „Ohne perfekte logistische Bedingungen ist Leistungssport und auch Breitensport in dieser Form nicht möglich“, sagte er. Der Dank ging auch an die Stadt, die von Bürgermeister Michael Keller und Ortsvorsteher Norbert Simmer vertreten war.

Das Programm wurde aufgelockert von den Holger-Kids mit einer akrobatischen Aufführung sowie den LollyPops aus Rosbach. Die Gruppe um Steffen Fritzel präsentierte passend zum Motto einige Rock’n’Roll-Tänze und brachte damit die Halle zum Kochen.

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